Die Fachschaft Geschichte der David-Schuster-Realschule Würzburg lud am 23.05.2022 einen Zeitzeugen aus der ehemaligen DDR zu einem Vortrag vor den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 ein.
Lutz Quester berichtete auf spannende und persönlich berührende Art und Weise aus seinem Leben in einem Unrechtsstaat: Kindheit und Jugend in Dresden, die Jugendweihe, Ausbildung zum Elektriker, Wohnungssuche, Mangelwirtschaft, Denkverbote – der Alltag in der DDR. Schon früh scheint ihn und seine junge Familie die Diktatur nicht nur zu belasten, sondern zu erdrücken.
So erzählte er eindrucksvoll, was einem Bürger in der DDR widerfahren konnte, wenn er versuchte, seine Meinung frei zu äußern oder die Welt außerhalb des Regimes kennenlernen wollte: ein fast endloser und menschenunwürdiger Gang durch verschiedene Gefängnisse – immer verfolgt von DDR-Behörden wie der Staatssicherheit (Stasi) und begleitet von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen.
Unsere Schülerinnen und Schüler konnten also nicht nur die persönliche Geschichte eines Betroffenen erfahren, sondern waren dadurch auch aufgefordert, ihr Leben in einem freiheitlich-demokratischen Staat neu wertzuschätzen – ein Staat, in dem man seine eigene Meinung ohne Angst äußern und grundlegende Freiheiten ungehindert wahrnehmen kann.
(verfasst von StR (RS) Stefan Schleibinger)