Jedes Jahr am Volkstrauertag wird auf Initiative der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken, der Stadt Würzburg und der Jüdischen Gemeinde auf dem Jüdischen Friedhof in der Werner-von-Siemens-Straße den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus in Würzburg gedacht. Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit – gerade im Hinblick auf die momentane politische Situation – jüdisches Leben zu schützen. Anschließend sprach Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Sohn des Namensgebers der David-Schuster-Realschule. Er appellierte dazu, sich entschlossen gegen Hass, Hetze und Antisemitismus entgegenzustellen.
Dann verlasen Schülerinnen und Schüler der David-Schuster-Realschule in alphabetischer Reihenfolge 50 Namen mit kurzen biographischen Angaben von Würzburger Juden, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Dieses Ritual gegen das Vergessen initiierte vor einigen Jahren die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler unserer Schule gebeten hat, diese Aufgabe zu übernehmen. Franz Josef Erb, Vorstand der Gesellschaft erklärte, dass es noch 40 Jahre dauern würde, bis alle Namen am Totensonntag verlesen wurden – so hoch war die Zahl der über 2000 Opfer.
Die abschließende Kranzniederlegung und das Totengebet des Würzburger Rabbiners beschlossen die würdevolle Gedenkveranstaltung.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung ging Herr Erb mit unseren Schülerinnen und Schülern an die Gräber von David Schusters Großeltern und von David Schuster selbst. Dort erzählte Herr Erb einige Anekdoten aus dem Leben und Wirken unseres Namensgebers, was den Einsatz unserer Schülerinnen und Schüler abrundete.
E. Schässburger und R. Witowski