An der David-Schuster-Realschule (DSR) im Würzburger Stadtteil Frauenland bricht ein neues Zeitalter an. Nachdem bekannt wurde, dass der ehemalige Schulleiter Dieter Schanzer in den Ruhestand tritt, begann die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin. Tatsächlich wird nun eine alte Bekannte die Stelle übernehmen. Elisabeth Schässburger, die vorher mehr als zehn Jahre lang stellvertretende Schulleiterin an der DSR war, übernahm jetzt offiziell das Ruder und wurde im neuen Job willkommen geheißen.
Schässburger ist fest mit der Region verbunden. Nach ihrem Abitur in Marktheidenfeld folgte ein Lehramtsstudium an der Universität in Würzburg. Den Berufseinstieg meisterte sie als Referendarin im Markt Höchberg und seit 2012 unterrichtet sie an der David-Schuster-Realschule. Bereits im Jahr 2017 wurde sie Stellvertreterin der damaligen Schulleiterin Eva Maria Borns. Daneben fand die engagierte Mutter einer neunjährigen Tochter noch die Zeit, als Verbindungslehrerin und Personalrätin für die Schulkinder und das Lehrerkollegium da zu sein.
Entscheidungsfreude und hohe Sozialkompetenz
Eine Schülerin und ein Schüler aus der sechsten Klasse führten routiniert durch das Programm der Amtseinführung. Unter den Gästen, die sich in der Turnhalle der Schule einfanden, erkannte man viele Gesichter aus dem Bildungssektor und der lokalen Politik. Der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Unterfranken, Marcus Ramsteiner, freute sich über die Entscheidung, dass Schässburger nach der langen Zeit als Stellvertreterin nun den nächsten Schritt geht. Als ihre großen Stärken nennt er Entschlusskraft, Entscheidungsfreude und die hohe Sozialkompetenz. “Sie ist eine echte Allrounderin”, betonte Ramsteiner.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Sohn von Namensgeber David Schuster, war ebenfalls angereist. David Schuster verbrachte seine Kindheit in Würzburg und wurde während der NS-Zeit aufgrund seines jüdischen Glaubens in ein Konzentrationslager überführt. Nach dem Krieg setzte er sich in verschiedenen Ämtern für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ein. Sein Sohn fand klare Worte: “Gegen Antisemitismus helfen drei Dinge: Bildung, Bildung und Bildung. Und das ist die Aufgabe der Schulen!” Über den Amtsantritt von Elisabeth Schässburger freute er sich sehr, ist sie schließlich keine Unbekannte an der DSR.
Andenken an das Engagement des Namensgebers
Das Andenken an das Engagement des Namensgebers spielt im Schulalltag eine prominente Rolle. Zum Beispiel nimmt die DRS an Trauermärschen teil oder pflegt Beziehungen zu einer Schule in Israel. “Ein angedachter Besuch in Israel im nächsten Jahr wird wohl wegen des anhaltenden Konflikts im Gaza-Streifen nicht stattfinden können, aber ich hoffe, dass wir das schnellstmöglich nachholen können”, sagte die neue Schulleiterin.
Abschließend richtete Schässburger selbst das Wort an die anwesenden Gäste. Sie freue sich darauf, die Schule nun mit Herz und Hand zu führen. “Es geht gar nicht darum, alles umzukrempeln, meine Vorgänger haben ja auch schon sehr gute Arbeit geleistet.”
Erste Amtshandlungen warten schon auf die neue Schulleiterin. Schnellstmöglich sollen alle Kinder ab der 7. Klasse ein eigenes Tablet für den Unterricht zur Verfügung gestellt bekommen. Außerdem gehören unangekündigte schriftliche Leistungsnachweise nun der Vergangenheit an. “Die Schülerinnen und Schüler sollen sich hier wohlfühlen und keine Angst haben, zur Schule zu kommen”, so Schässburger.
Artikel aus der Mainpost (Autor Julian Bandorf) vom 18.11.2023